Integraler Journalismus

Tiefgründig. Feinfühlig. Inspirierend. 

Wozu das Ganze?

Die Zeiten haben sich geändert, und wir sollten es auch tun. Hier bist du eingeladen, ein Modell für einen neuartigen Journalismus zu entdecken, der sich als Entwicklungsgefährte der Gesellschaft begreift und neue Strategien gegen Polarisierung und Populismus bietet.


Es ist ein Journalismus, der zugleich berührt und analysiert. Der inspiriert und kritisch hinterfragt — auch sich selbst. Ein Journalismus, der jede Sicht als Teilwahrheit versteht, die etwas zur Lösung komplexer Krisen beisteuern könnte. Und der Vorbild für eine reifere Gesprächskultur sein möchte. 


Es ist ein Journalismus, der helfen will, einige Menschen zurückzugewinnen, die sich gerade von der gesellschaftlichen Mitte abwenden. 

Was ist integraler Journalismus?

Integraler Journalismus ist das erste Modell, das genug Ressourcen mobilisiert, um die Krise des Journalismus als Ganzes zu lösen.

Das Modell vereint Dutzende progressive Ansätze. Psychologische, systemische und diskurstheoretische Methoden. Techniken aus dem konstruktiven Journalismus, dem Friedensjournalismus oder der »Unbias The News«-Bewegung. Klassische journalistische Fertigkeiten wie kritisches Denken und Faktentreue.

Es kondensiert all das zu leicht anwendbaren Tools, die die Komplexitätskompetenz, die emotionale Intelligenz, die Konstruktivität und die Diskursreife von Journalist*innen steigern. Und es transformiert den kompletten Produktionsprozess von Geschichten – vom Erfühlen von Themen über multiperspektivisches Recherchieren bis zur integralen Erzählkunst.

Die Nachrichtenselektoren von Niklas Luhmann und das User-Needs-Modell von Dmitry Shishkin sind ebenfalls ins Modell integriert und wurden zu User-Society-Needs weiterentwickelt. Es werden gezielt Geschichten angegangen, die zugleich Nutzer*innenbedürfnisse stillen und prosoziale Prozesse stärken. 

Die Beziehung zwischen Medien und Audience wurde komplett neu gedacht — als sich wechselseitig durchdringender Resonanzraum, in dem Premium-Kund*innen nichtvertrauliche Geschichten in allen Produktionsphasen mitgestalten können.

All das zusammen ermöglicht einen Journalismus, der Audience und Gesellschaft gleichermaßen dient, neue Geschäftsmodelle eröffnet und die journalistische Arbeit erfüllender macht. 

Was habe ich davon?

  • Als Journalist*in: Mehr Sinn und Freude im Job. Persönliche Entwicklung. Der Komplexität der Welt gerechter werden. 
  • Als Rezipient*in: Tief gestillte User Needs. Ein tieferes Weltverständnis. Resonanz und Zuversicht.
  • Als Medienunternehmen: Mehr Nutzer*innenbindung und Lifetime Value. Attraktivität für junge Zielgruppen und Talente.
  • Als Gesellschaft: Depolarisierung und Populismus-Abwehr. Eine reifere Gesprächskultur. Anreize für eine weitsichtigere Politik.

Die drei Säulen des integralen Journalismus

Perspektivenreichtum

Verständnisräume öffnen. Tiefer kontextualisieren. Mehr Sichtweisen gewichtet abbilden und zusammendenken. Kognitive Verzerrungen vermeiden. Gleichzeitig klar und verständlich bleiben — indem man Vielfalt mit systemischen Tools sortiert. User Needs: Give me perspective, educate me.

Methoden-Beispiele: 


Empathie 

Resonanzräume öffnen. Menschlichkeit stärken. Mehr Einfühlung in Protagonist*innen, Rezipierende, kollektive Gefühle und Traumata – und in sich selbst. Gleichzeitig analytisch scharf bleiben — dank bewährter Techniken aus Coaching, Psychotherapie und Weisheitstraditionen. User Needs: Move me, connect me, reassure me, amuse me.

Methoden-Beispiele:

Transformation

Möglichkeitsräume öffnen. Neue Narrative weben, die wieder Lust auf die Zukunft machen. Und die zeigen, wo und wie sie gestaltbar ist. Gleichzeitig kritisch bleiben — dank bewährter Ansätze aus Change Management, Systemtheorie und Entwicklungspsychologie. User Needs: Inspire me, help me, reassure me, keep me on trend.

Methoden-Beispiele: 

Soziale Wirkung

Die Anwendung dieser drei Prinzipien soll zu qualitativ hochwertigeren Inhalten führen. Und zu reiferen Diskursen. Den Hauptzielen für eine gesündere Infosphäre.

Eine gesündere Infosphäre wiederum begünstigt gesündere Machtstrukturen und gesellschaftlichen Zusammenhalt. 

Relevant und rentabel

Integraler Journalismus schafft eine engagierte Stamm-Nutzerschaft.  Inspirierende Beiträge erhöhen nachweislich die Verweildauer und Scroll-Tiefe, empathische Storys das Engagement und die Community-Interaktion. Auch die Zahl der Abo-Abschlüsse und das Vertrauen in Medienmarken werden positiv beeinflusst.

Gleichzeitig spricht Integraler Journalismus gerade jüngere Zielgruppen an, denn für diese sind Pluralismus, Empathie und Zukunftschancen oft hohe Werte.

Medienhäuser, die auf integralen journalismus setzen, können sich zudem als Innovationsführer und sinnstiftender Arbeitgeber positionieren. Das kann bei der Talentgewinnung helfen.

Angebote 

Story-Klinik: Du arbeitest an einer großen Geschichte und wünschst dir mehr Tiefgang, Klarheit und Resonanz? In einem Coaching holen wir das Beste aus dir und deiner Story heraus.

Workshops: Kompakte Sessions zu zentralen Bausteinen des Modells. Etwa zur integralen Recherche-Landkarte, zur Depolarisierung oder zur Steigerung von Resonanzintelligenz. Die Workshops sind praxisorientiert und werden auf die Bedürfnisse von Nachwuchsjournalist*innen, News-Influencer*innen und erfahrenen Redakteur*innen zugeschnitten.


Masterclass: In diesem neunmonatigen Kurs lernen Teilnehmende das komplette integrale journalistische Modell und erarbeiten damit eigene Beiträge. Die nächste Kohorte startet im Sommer 2025.

"Als Veranstalterin des Media Lab Innovation Festivals 2025 war es mir eine große Freude, Stefan Schultz im Programm zu haben. Sein Workshop hat die Teilnehmenden begeistert: voller Aha-Momente, praktischer Tools und inspirierender Perspektivwechsel. Besonders beeindruckt hat mich, wie klar, strukturiert und gleichzeitig wertschätzend er komplexe Inhalte vermittelt. Wer journalistisch arbeitet, sollte diesen Workshop unbedingt erlebt haben. Absolute Empfehlung!"


Carina Hüttner, Media Lab Bayern


»Stefan Schultz was a guest lecturer in my graduate journalism class at the University of British Columbia. He presented part of his model for Integral Journalism on research. His approach is original and addresses long-standing gaps in journalism. His model incorporates a range of disciplines including psychology in ways that counter urgent concerns, such as news avoidance and polarization.«

Mary-Lynn Young, Professor of Journalism, University of British Columbia


Falls du mitmachen magst

Tritt gern unserer Community für Integralen Journalismus bei. Hier triffst du aktuell rund 100 Menschen aus aller Welt, die den Journalismus auf ganz verschiedene Arten weiterdenken und weiterentwickeln. Stell dich bitte kurz vor, wenn du dazukommst.

Methodik

Aus folgenden Bereichen werden Tools entlehnt.

Entwicklungspsychologie

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Ich-Entwicklung nach Jane Loevinger, Susanne Cook-Greuter und Thomas Binder. Modell hierarchischer Komplexität nach Michael Commons. Moralentwicklung nach Lawrence Kohlberg. Psychosoziale Entwicklungsstufen nach Erik Erikson. Big-Five-Typologie nach Thurstone & Allport. 

Kognitionspsychologie

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Denk-Modi nach Daniel Kahneman. Polaritäten-Management nach Barry Johnson. Wertetrapez nach Friedemann Schulz von Thun. Typologie kognitiver Verzerrungen nach Buster Benson. Factfulness-Prinzipien nach Hans Rosling. Quadrivia-Ansatz nach Ken Wilber. Realität 1. und 2. Ordnung nach Paul Watzlawik. Umgang mit Ambiguität nach Aliki Nicolaides.

Emotionspsychologie

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Personenzentrierte Gesprächsführung nach Carl Rogers. Metta Meditationen nach Jack Kornfield. Circling nach John Thompson. PSI-Modell nach Julius Kuhl. Global Social Witnessing nach Thomas Hübl. Empathie im Journalismus nach Janet Blank-Libra. Verletzlichkeitsatlas nach Brené Brown. Kollektive Emotionen nach Ciompi & Ender. Resonanztheorie nach Hartmut Rosa. Kollektive Traumata nach Jürgen Straub. User-Needs-2.0-Modell der BBC.

Narrationspychologie

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Narrationspsychologie nach Dan McAdams. »Complicating The Narratives«-Ansatz nach Amanda Ripley. 

Diskurstheorie und Medienwissenschaft

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Diskursprinzipien nach Bernhard Pörksen und Friedemann Schultz von Thun. Ebenen des Zuhörens nach Otto Scharmer. Overton-Fenster nach Joseph Overton. Infosphäretheorie nach Luciano Floridi. Gewaltfreie Kommunikation nach Marshall Rosenberg. Zirkuläres Fragen nach Fritz Simon. Gesprächsstörer nach Thomas Binder. Konfliktsensitiver Journalismus. Diskursmacht nach  Michel Foucault. Machtspielfelder nach Barbara Küchler. Hypernormalisierung nach Adam Curtis. Chain of Equivalence nach Chantal Mouffe..

Change Management

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Immunity-to-Change-Ansatz nach Robert Keagan. Theory U nach Otto Scharmer. 

Neurologie und Neurobiologie

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Interpersonelle Neurobiologie nach Dan Siegel. Physiologie der Wahrnehmung nach Anil Seth.

Körpersprache und Kinästhetik

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Bewegungsanalyse nach Rudolf Laban.  Körperspracheanalyse nach Barbara und Allan Pease. Prosodie nach Barth-Weingarten und Szczepek Reed.

Systemtheorie

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News-Selektoren nach Niklas Luhmann. Theorie der öffentlichen Sphäre nach Jürgen Habermas. Field Repair und Field Advancement nach Christopher Buschow. Aktivitätsfelder nach Klann/Nitsch. System Archetypes nach Peter Senge. Emergenz-Theorie. Szenarien-Journalismus nach Bernhard Pörksen. Mikrosoziologie nach Kai-Olaf Maiwald.